Bernward Gesang

Perfektionierung des Menschen

Cover: Perfektionierung des Menschen
Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783110195606
Kartoniert, 176 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Sollen Menschen ihre "normalen" Eigenschaften verbessern und so die menschliche Natur neu gestalten? Die Forschung sucht etwa nach Präparaten, die das Gedächtnis verbessern, das Leben verlängern und Gefühle verändern können. Tierversuche sind bereits erfolgreich. Führt die Befreiung von allen Grenzen von Körper und Geist in eine Katastrophe oder erwarten uns neue Chancen? Das Buch soll die Perfektionierung des Menschen leicht verständlich und philosophisch anspruchsvoll hinterfragen. Dabei werden soziale Folgen von "Enhancement" ebenso thematisiert wie die Gefahren für das Individuum. Droht uns eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ungeahnten Ausmaßes oder kann Enhancement gerade dazu dienen, Ungleichheiten der natürlichen Lotterie auszugleichen?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.09.2008

An einer Ethik im Zeitalter des Transhumanismus versucht sich in diesem Buch der Philosoph Bernward Gesang. Die Utopie - oder Schreckensvision - eines durch Genetik, Verhaltenstraining, Doping etc. "verbesserten" Menschen nehme Gesang, so der Rezensent Christoph Lüthy, jedenfalls als "philosophisches Gedankenexperiment ernst". Zu radikalen Vorschlägen gelange der Autor dabei ausdrücklich nicht. Vielmehr entwickle er Regeln, die zwischen Fortschrittsoptimismus und kritischer Folgenabwägung einen "klugen" Mittelweg finden. Verbote sieht Gesangs Entwurf vor allem da vor, wo Eingriffe so substanziell ausfallen, dass sie den Menschen, wie man ihn kennt, zur "Unkenntlichkeit" verändern würden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.01.2008

Alexander Kissler hat zwei Bücher über die Gentechnik gelesen, ein leidenschaftlich-besorgtes und ein naiv-optimistisches. Bernward Gesang stimmt in seinem Buch das Hohelied der Gentechnik an, dass der Menschheit Glück, Gesundheit und Lebensqualität schenken soll, stellt der Rezensent skeptisch fest. Kissler muss sich über die Naivität, mit der der Autor, Philosophieprofessor in Düsseldorf, auf den Staat als Garant für den sozialverträglichen Einsatz der Gentechnik vertraut, wundern und stellt erstaunt fest, dass Gesang kaum reflektiert, dass es auch negative Beweggründe für genetische Manipulationen des Menschen geben könnte. Die "Schlichtheit", mit der sich der Autor dem Thema gedanklich annähert, findet er durchaus beunruhigend und der Traum von Lebensverlängerung, Schönheit und Zufriedenheit, die Gesang in Aussicht stellt, kann ihn nicht recht überzeugen.
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