April:
Interview mit „unternehmer.de“
März:
Im heutigen Artikel geht es um die technologische Singularität. Warum diese so heißt, was dahintersteckt und was uns daraus resultierend möglicherweise erwartet. Und warum wir möglicherweise bereits inmitten einer technologischen Singularität sind. (Schritt für Schritt, eine Disruption nach der anderen)
Legen wir los:
Die Singularität ist ein Punkt, hinter den man nicht schauen kann. In der Physik zum Beispiel der Ereignishorizont eines schwarzen Loches. In unserer Betrachtung bedeutet dies, dass wir an einen Punkt der technologischen Entwicklung kommen, an dem die Menschheit abgehangen ist.
Angenommen eine Künstliche Intelligenz entwickelt sich kontinuierlich, exponenziell weiter. (Was eine KI ist, erfährst du hier) Dann kommt irgendwann der Punkt, an dem sich selbst die schlausten Menschen, egal wie viele, nur noch fragen und erahnen können, was als nächstes passiert. Die technologische Singularität hat viele Überschneidungspunkte mit Tipping Points, Punkten konstanter Entwicklung, die auf einmal unvorhergesehen weitergehen. Vielleicht eignet sich daher die Erläuterung von Tipping Points, um die technologische Singularität etwas fassbarer zu machen.
Schauen wir uns folgendes an: (Malcolm Gladwell, der Erdenker der Tipping Point Theorie hat dieses Beispiel als erster gebracht.)
Dies ist die Mordrate in New York City auf einem Graphen. Wir sehen hier den kontinuierlichen, bis 1970 sogar naherzu exponentiell ansteigenden Verlauf der Grafik.
Dann haben wir Anfang der 70er Jahre den ersten kleinen Tipping Point. Ich möchte hier gar nicht näher auf die Hintergründe eingehen, es geht mir nur um die Verlaufsbetrachtung.
Der Graph steigt wieder langsam aber sicher und nahezu vorhersehbar bis 1990 an.
Dann, mit einem Mal, sackt er komplett ab. Der Tipping Point war erreicht.
Ähnlich kann die technologische Singularität eintreten. Jetzt aber spezifischer:
Der Begriff „technologische Singularität“ wird sehr oft in Verbindung mit dem Transhumanismus genannt, und ist definitiv eng mit diesem verwoben.
Hierbeit spalten sich allerdings viele transhumane Gemüter, die Einstellung zur technologischen Singularität reichen von „Ziel, dass wir so schnell wie möglich, um jeden Preis erreichen müssen“ über „Ziel, dass es zu erreichen gilt, allerdings in wohlüberlegten und ggf. regulierten Bahnen“ bis hin zu „Es ist wahrscheinlich, dass sie in den nächsten Jahrzehnten eintreten wird und aufgrund der sich daraus ergebenden positiven Möglichkeiten sollten wir diese Chance entsprechend wahrnehmen“.
Und selbst um den genauen Inhalt dieser technologischen Singularität wird oft debattiert. So wird diese von den meisten Transhumanisten als ein Ereignis verstanden, bei dem Technik sich von selbst schneller weiterentwickelt, als dass der (unveränderte) Mensch ihm noch folgen kann geschweige denn ihn versteht. Es gibt allerdings auch andere Interpretationen, z.B. dass Technik die Welt an sich bzw. die Komplexität dieser so schnell bzw. stark verändert, dass immer weniger Menschen dieser Veränderung folgen können. Legt man diese Interpretation der „langsamen technologischen Singularität“ zugrunde, kann man argumentieren, dass diese bereits seit aufkommen des Internets besteht und kontinuierlich fortschreitet. Denn bereits heute hat eine wachsende Anzahl Menschen kein tiefergehendes Verständnis mehr von vielen Teilen Ihres Alltags.
Doch ebenso wie die „klassische“ These zur technologischen Singularität ist auch diese lediglich eine mögliche Extrapolation von ausgewählten Trends. Ebenso wie die Möglichkeit besteht, dass das exponentielle Wachstum, welches die Grundlage für die These der technologischen Singularität bildet, sich jederzeit verändert, ebenso kann es sein, dass mehr und mehr Menschen ein tieferes Verständnis für die aktuellen Entwicklungen bekommen.
Jede Art der humanspezischen Singularität zeichnet sich durch 2 Dinge aus:
Wie oben beschrieben, der aus dem Nichts kommende Tipping Point, hinter den keiner mehr schauen kann. Schön in diesem Artikel des Spiegels beschrieben.
Es gibt nachvollziehbare Meinungen das wir mitten in einer langsamen Singularität sind, denn mehr und mehr Menschen verlieren jeden Tag den Anschluss an die Geschwindigkeit der aktuellen Entwicklung.
Nun gibt es Gegenstimmen die sagen, solang man theoretisch noch etwas dagegen tun könnte, zum Beispiel einfach lernen, ist dies nicht gegeben.
Aber nur weil man könnte, heißt es nicht man kann. Theoretisch könnte man bei der technologischen Singularität auch einfach sein Hirn mit einer künstlichen Intelligenz kombinieren. Macht sie das jedoch weniger wirksam auf diejenigen, welche das nicht tun? Und um die geht es.
Absehbar sind aktuell (mir bekannt) die folgenden:
Quelle: https://medium.com/@Jamagax/la-singularidad-todos-los-cerebros-de-la-humanidad-en-una-laptop-de-1000-usd-4dae22a95313 Siehe dazu auch diesen Beitrag.
Was denkst du zum Thema Singularität? Wann glaubst du wird sie eintreten? Ich bin gespannt auf deine Meinung!
Dieser Artikel hat zwei Kernpunkte: Erstens soll er einen Startpunkt ins exponentielle Denken und zum Grundverständnis für exponentielles Wachstum dienen. Zweitens möchte ich mit ihm meine Sicht auf den technologischen Bereich exponentiellen Wachstums und exponentiellen Denkens im Allgemeinen geben. Let’s go!
Exponentielles Wachstum bzw. exponentielles Denken ist einer der wichtigsten Skills unserer Zeit.
Egal ob beim Geld (Stichwort Zinseszins), bei der Vorhersage von Populationsentwicklungen und Krankheitsverläufen, oder bei der Extrapolation von technologischen und damit auch gesellschaftlichen Trends. Exponentielle Verläufe ergänzend zu linearen verstehen und nutzen zu können kann sich als Schlüsselfähigkeit herausstellen. Denn sie bilden eine essentielle Grundlage für das Verständnis von aktuellen und künftigen Entwicklungen und Disruptionen aller Coleur.
In einer Zeit von künstlicher Intelligenz, CRISPR und Fusionsreaktoren ist lineares Denken in einigen Feldern nicht nur veraltet, sondern sogar gefährlich. Denn wenn ich entscheide einen Schritt nach vorn zu tun, weil ich glaube, dass ich dann einen Meter weiter den Boden berühre, mein Fuß allerdings auf dem Mond auftritt, dann kann das verheerende Folgen haben.
Aus diesem Grund möchte ich mit den nachfolgenden Zeilen eine kleine Einführung ins „exponentielle Denken“ geben und meine Sicht auf dieses darlegen. Zunächst einmal
Exponentielles Wachstum ist eine von verschiedenen Wachstumsarten.
Pur und ohne jedweden bewertenden Kontext betrachtet, ist mathematisch dargestellt folgendes:
Oder in Tabellenform dargestellt:
Lineares Wachstum |
Exponentielles Wachstum |
1 | 1 |
2 | 2 |
3 | 4 |
4 | 8 |
5 | 16 |
6 | 32 |
7 | 64 |
8 | 128 |
9 | 256 |
10 | 512 |
11 | 1024 |
Was sagen uns die rote und die blaue, gestrichelte Linie?
Stell dir einen heißen und trockenen Nachmittag in der Savanne vor. Um dich herum nur ein paar karge Bäume und Sträucher, ansonsten kilometerweit nichts als flimmernde Hitze bis zum Horizont in jeder Richtung. Du schaust dich um. In etwa einem Kilometer Entfernung siehst du wie sich etwas bewegt.
Ein hungriger Tiger läuft mit gefletschten Zähnen auf dich zu.
Er läuft immer schneller und beginnt schließlich binnen weniger Sekunden auf dich zu- zu rennen.
Was tust du?
Dein Gehirn denkt, beziehungsweise handelt reflexartig auf Basis linearer Erfahrungen. Du gehst davon aus, das der Tiger erst einen, dann zwei, dann drei usw. Meter näher kommt. Bis er über dich herfällt.
Das ist die lineare Entwicklung. Diese Art des Denkens hat uns viele tausend Jahre sehr gute Dienste geleistet. Sei es um die Welt der nächsten zehn Jahre zu visualisieren. Sei es vor hungrigen Tigern zu entkommen. Das ist die blaue, gestrichelte Linie.
Exponentiell hingegen bedeutet, dass der Tiger mit jeder Bewegung erst einen, dann zwei, dann vier und dann acht Schritte näher kommt. Oder anders formuliert:
Nach elf Schritten steht der Tiger direkt vor dir.
Elf Schritte. In etwa der Zeit, die du brauchst um den Tiger zu bemerken und dir einen Plan zu machen, ist er bereits bei dir und du kannst seinen heißen Atem direkt in deinem Gesicht spüren.
Das ist exponentielles Wachstum. Die rote Linie.
Eine ziemlich gute und weniger gefährliche Veranschaulichung von exponentiellem Wachstum hat hat Peter Diamandis in einem seiner TED Talks gegeben:
https://www.ted.com/talks/peter_diamandis_abundance_is_our_future?language=de
Ein weiterer Verfechter dieser These, wenn auch aus einem völlig anderen Gebiet, ist Ian Morris. Dieser hat mit seinem Buch “Wer regiert die Welt” die gesellschaftliche Entwicklung untersucht und kommt zu einem ähnlichen Fazit wie Diamandis. Diese beiden stellen gute Eckpfeiler zum Start ins exponentielle Denken dar. Und zum Verständnis exponentiellen Wachstums generell, weil man so nicht im abstrakten bleibt.
Doch eins nach dem anderen. Wenn exponentielles Wachstum so elementar ist, in welchen Feldern begegnet es uns dann?
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Felder in denen exponentielles Wachstum relevant ist, vor allem aber in folgenden dreien:
Ich beziehe mich hier auf den technologischen Teil des exponentiellen Wachstums.
Dabei sind vor allem Moores Law, Roses Law, Wrights Law und Goddard’s Law relevant. [Hier ist eine gute Übersicht zu diesen)
Vor allem zu Moores Law gibt es mittlerweile mehr Artikel und Informationen als man verlinken kann, daher hier ein etwas seltener genutztes Beispiel zur Veranschaulichung, Roses Law:
Dieses besagt, grob gesprochen, dass die Anzahl der nutzbaren Qubits pro Fläche über die Zeit exponentiell steigt. Also sehr ähnlich Gordon Moores Gesetz zur Rechnerleistung und der Anzahl von Transistoren. Wer in dem Gebiet tiefer drin steckt, dem brauch ich jetzt nichts weiter zu erläutern, für alle die dies zum ersten Mal hören, eine kleine Übersicht:
Was |
Aussage |
Moores Law |
Anzahl der Transistoren pro Chip verdoppelt sich in Zeit x. |
Roses Law | Anzahl der QBits pro Chip verdoppelt sich in Zeit x. |
Wrights Law | Je mehr wir produzieren, desto stärker sinken die Preise des produzierten. Denn je mehr wir etwas produzieren, desto besser verstehen und verbessern wir es. |
Goddard’s Law | Stückkosten sinken im gleichen Maße wie die Produktion steigt. |
Mich interessiert vor allem deren Auswirkungen und Interpretation.
Ich glaube, dass einzelne Effekte enorm viel im Mikrokosmos bewirken können. Wenn man diese Effekte nun auf eine ganze Gesellschaft oder gar die Welt hochskaliert, wird exponentielles Wachstum in verschiedensten technologieverwebten Bereichen gerade Mal die Ausgangslage der letzten Kicks gewesen sein.
Nachdem wir exponentielles Wachstum betrachtet haben, schauen wir uns an, was dieses für unseren Alltag bedeutet. Denn es führt direkt zu einer ungewohnten Denkform,
Exponentielles Denken besteht für mich aus zwei Skills:
Was bedeutet das konkret? Wenn ich weiß, was auf uns zukommt, sowohl global, lokal, digital und analog, dann kann ich handeln. Wenn ich befähigt bin zu handeln, kann ich in mich hineinschauen und mich fragen, was ich tun möchte um mich selbst zu erfüllen und die Welt besser zu machen. Und dann tue ich einfach.
Mit diesem Wissen und Verständnis ist die Kombination aus Leidenschaft und Kontinuität das, was die Welt verändert. Oder um es mit Paolo Coelho zu sagen:
Du veränderst die Welt durch dein Vorbild. Nicht durch deine Meinung.
Mehr zu exponentiellem Denken (vor allem in Englisch) findest du hier, hier, hier und hier.
Exponentielles Denken ist nicht ganz einfach, zu Beginn kontraintuitiv und zunächst ungewohnt, hilft aber enorm. Da auch der Mensch sich exponentiell entwickelt hat und dementsprechend Probleme wie der Klimawandel nur noch exponentiell zu verstehen sind, ist diese Art des Denkens essentiell.
Nachdem wir jetzt also wissen was exponentielles Wachstum und Denken ist, möchte ich hier meine eigenen Gedanken zu diesem Thema niederschreiben. Denn ich glaube, exponentielles Wachstum in verschiedenen Feldern zur gleichen Zeit führt zu einigen interessanten und zu wenig / gar nicht betrachteten Effekten. Was meine ich damit?
Mal angenommen wir folgen dem von Ray Kurzweil und Kollegen skizzierten Pfad aktuell. (Ray Kurzweil war einer der ersten, der exponentielles Wachstum auf Technologien übertragen und Thesen daraus entwickelt hat. Er ist auch einer der bekanntesten Denker zum Thema)
Dann übersehen er und seine geschätzten Kollegen meiner Meinung nach (mindestens) sechs gravierende Faktoren bei Ihren Prognosen:
Es stimmt, Sie haben Ihre eigenen Prognosen zum Teil bereits korrigiert, da der Fortschritt schneller vonstatten geht, als gedacht, dennoch fehlen die hier angebrachten Punkte in Ihrer Betrachtung nach wie vor.
Schauen wir uns Schritt für Schritt an, was jeder dieser Faktoren mit exponentiellem Wachstum in der Technologie, Komplexität und dem Fortschritt generell zu tun hat:
Das Erste was ich an der Betrachtung der Ausgangslage der Singularität zu bemängeln habe, ist die beinahe ausschließlich makroökonomische Betrachtung des ganzen.
Obwohl ausgehend von u.a. vielen Einzelleistungen als Nachweis der Richtigkeit.
Systemisch betrachtet mag es zum jetzigen Zeitpunkt stimmen, gewisse Kurven bewegen sich mit einiger Genauigkeit prognostizierbar. Doch dabei werden schlicht bestehende Trends fortgeschrieben und geringfügig adjustiert.
Was in dieser Betrachtung von oben fehlt, ist die Phantasie des Mikromaßstabs.
Wenn auch nur ein Prozent mehr der aktuellen Weltbevölkerung 50% der aktuell verfügbaren Möglichkeiten nutzen würde, sähe das exponentielle Wachstum in nahezu jedem denkbaren Bereich anders aus.
Mit aktuell verfügbaren Möglichkeiten meine ich zum Beispiel Bücher, Blogs, Youtubekanäle etc. – All das was ich auf meiner Ressourcenseite aufgeführt habe und noch mehr in dieser Richtung.
So etwas wie ein digitaler Inkubator, von jedem Ort der Welt aus verfügbar, würde auf die richtigen Geister und Möglichkeiten treffend, die Kurve des exponentiellen Wachstums stark verändern.
Betrachtet man dann noch die Theorie der Disruption, so erscheint ein wesentlich schnelleres und gravierenderes Bild des Umbruchs und Fortschritts.
Wenn besagte potenzielle Innovatoren auf das richtige Netzwerk treffen (Mitarbeiter, Investoren, Infrastruktur, Crowdfunding etc.) und die richtigen Projekte realisieren (man stelle sich ein Pokemon Go für Zukunftstechnologien vor), werden viele Dinge auf den Kopf gestellt.
Ich glaube das wenn die richtigen Informationen, die richtigen Prozesse und vereinfachende Methoden den richtigen Leuten (Jeder der Interesse an einer neuen Technologie hat und damit etwas hin zum positiven bewegen möchte, aus welchem Motiv auch immer – Ein Knowledgeman) zur Verfügung stehen und richtig angewandt werden, kann sich schon allein dadurch viel ändern.
Denn aktuell gibt es viel zu viele Informationen, und man weiß nie vorher was man wirklich brauchen kann ,bevor man nicht selbst viel Zeit darin investiert hat.
Kombiniert man diese Subthese mit der Tipping Point Theorie von Malcolm Gladwell, so bedeutet dies eine potenzielle Verfielfachung des möglichen Impacts sehr weniger.
Was die eine Frage offen lässt: Wie verwandeln wir Potenzial in Realität?
In kurz: Wenn die richtigen Leute die richtigen Mittel in die Hand bekommen schaffen wir so die richtigen Werkzeuge um mit sehr wenig Aufwand einen gigantischen positiven Ertrag für die Zukunft der Menschheit zu erzeugen.
Ausbrecher sind für mich hier Technologien wie z.B. der Hochtemperatur-Supraleiter oder erste Produkte der Pico- oder Femtotechnologie welche in der Massenanwendung nicht wirklich mehr so weit weg scheinen wie man vielleicht glauben mag.
Wenn eine solche Technologie, bzw. eine solche Technologieklassen-Grundlage kommt, dann bricht wahrscheinlich das Innovations- Wirtschafts- und Wohlstandswachstum kurzzeitig stark nach oben aus.
Warum? Schauen wir uns das Beispiel Nanotechnologie an. (Wobei Nanotechnologie in diesem Rahmen als sämtliche Technologie im Nanobereich gesehen wird)
Nanotechnologie ist der Treiber der Großteils unseres Fortschritts. Von Computerplatinen über Quantencomputer und Metamaterialen bis hin zu Technologien wie CRISPR sind mittlerweile geschätzt 80% aller relevanten und vielversprechenden Fortschritte im Nanobereich angesiedelt.
Und da der Aufbruch in neue Skalen nach unten wie nach oben im Laufe der Menschheitsgeschichte kontinuierlich für eine gigantische Vielzahl an Innovationen gesorgt hat, wird das hier nicht anders sein.
Exponentielles Wachstum wird durch Ausbrecher multipel überexponentiell wenn man es in einem Satz zusammenfassen sollte.
Ich stimme mit Michiu Kaku in der These überein, dass die größten Fortschritte durch Entwicklungen in einem oder mehreren von drei Gebieten geschehen:
Meine ausführliche Begründung dafür findest du hier.
Ausbrechertechnologien bieten die technologische Grundlage, die wissenschaftliche und theoretische Infrastruktur für Innovationen in sämtlichen Gebieten.
Und obwohl viele Experten, Kurzweil inbegriffen, Ihre Prognosen inzwischen immer wieder selbst nach oben korrigieren, übersehen sie meiner Meinung nach diese grundlegenden Potentiale.
Diese geschehen oftmals in Details, doch es ist nicht ausgeschlossen, schon gar nicht im Rahmen eines potenziellen kalten KI-Krieges, dass so etwas in einer Technologie über eine Ausbrechertechnologie in den nächsten Jahren passiert.
In kurz: Ausbrecher sind Grundlagen für- und Klassen von Technologien die an sich bereits enormes Potenzial bergen, in Ihrem Kielwasser allerdings zusätzlich gigantisches Disruptionspotenzial mit sich bringen.
Bei der Lektüre seines Buches „Menschheit 2.0“ ist mir aufgefallen, dass Ray Kurzweil vermutlich nur „schwache“ Wechselwirkungen zwischen den Wissenschaftsdisziplinen voraussetzt, dass heißt zwar durchaus gegenseitige Befruchtungen, aber nichts was den „smoothen skizzierten trend“ verändert.
Wenn aber eine Technologie wie zb ein neues Material (überall sind materialien die grundlage und wichtig) oder ein neuer, vereinfachender prozess (der überall angewandt werden kann und deutliche effizienzsprünge erlaubt) implementiert wird, wirkt sich das ja quer durch alle disziplinen positiv aus
Aktuell wunderbar zu sehen, da wir quasi live dabei zu sehen können wie eine einzige entwicklung dutzende wenn nicht hunderte disziplinen auf einmal umwälzt.
Die rede ist von Graphen und den ihm folgenden einatomlagigen Materialderivaten wie Silicen
Wir haben mittlerweile die Technologie jeden menschen in jedem seiner Aktiotope autark zu machen.
Schauen wir uns kurz die damit verbundenen Implikationen an:
Detaillierter gehe ich auf meiner Seite zum Thema Autarkie wie auch in meinem Buch auf meine Idee der individuellen Autarkie ein.
In kurz: Autarkie ermöglicht materiell garantierte Sicherheit, Freiheit und Unabhängigkeit des Anwenders. Die richtigen Umgebungsparameter vorausgesetzt kann sich dieser frei entfalten und somit aus Spaß am kollektiven Fortschritt mitwirken. Dies wird das Nettoglück der Menschheit ebenso wie deren Fortschritt vielfach multiplizieren.
Doch damit nicht genug, nun hat der Nutzer theoretisch die zeit und die Chance sich selbst zu entfalten und in vollkommener Freude selbst zu vollenden, doch wie, ohne eine gewisse Führung? Aus Leere wird nur im subatomaren raum direkt etwas, und das auch dort nur kurz.
Und daraus resultierend: der Faktor Spaß
In der heutigen Gesellschaft trifft man viel, viel viel VIEL zu wenige positiv gestimmte Menschen!
Doch was wenn sich das ändert? Schon heute kann ein Einzelner oder eine kleine Gruppe motivierter Individuen die Welt auf den Kopf stellen. Man denke nur an die Gründer der heute größten Internetunternehmen oder Menschen wie ihn oder Sie oder Sie.
Die hatten Spaß und waren wissbegierig in ihren Gebieten!
Was passiert wenn man den Anteil dieser Menschen von einem Zehntel Prozent der Weltbevölkerung auf eines bringt? Oder 5? Oder 50?
Generell stellt das die Frage nach den Auswirkungen von psychologischen Veränderungen, ray geht davon aus das alles geistig so bleibt wie es ist, was aber wenn die fröhlichen, interessierten und wirklich gebildeten menschen nun auch noch anreize wie einen Wettbewerb bekommen? Etwas das die meisten aufgrund evolutionärer (du oder ich) Prozesse sehr effektiv zu motivieren imstande ist.
Ich glaube auch das wirkt zusätzlich multipikativ auf all das oben genannte.
Du siehst, ich glaube das mehr drin ist als das was uns viele Techno-Optimisten erzählen. Und ich möchte es ermöglichen.
Und was wenn all diese menschen noch vernetzt sind und gemeinsam mit spaß an fortschritt und glück arbeiten?
All dies bringt mich zur formulierung meiner Ausgangsthese, wenn all diese Faktoren zusammenkommen, wächst das exponentielle wachstum, und wenn auch nur kurzfristig und verzögert, nochmals exponentiell. Warum?
Weil mittlerweile jeder Mensch einfach dinge tun (und das teilweise effektiver! erkläre ich detailliert in einem meiner kurs warum) kann die bis vor kurzem firmen, universitäten oder staaten vorenthalten waren. Weil er dank netzwerken und schnellen produktionsmethoden sowie effektiven Transportunternehmen binnen wochen und monaten die welt damit umkrempeln kann. Weil: siehe oben.
Perfektes beispiel sind die im rahmen des XPRIZE gemachten fortschritte. Die raumfahrt wurde und wird dank ihm privatisiert, ich finde das kann man für sich genommen schon stehen lassen.
Abseits von weniger stress, was sich konkret u.a. In längerer lebensdauer niederschlägt, kann ein durchschnittlicher arbeitnehmer heute nach min. 8h arbeit und ca 2stunden hin/rückfahrt, terminen und einkäufen sowie der essenszubereitung, ggf. Dem partner und kindern, sport und andere hobbies im bestfall, und evtl. Noch etwas entspannung heute ca 1-3 stunden maximal pro tag für eine leidenschaft nutzen.
Dies wird sich allein dank autarkie mindestens exponentiell erweitern auf bis zu 11h/tag wenn gewollt oder 15h/tag wenn wirklich eine obszession beginnt.
Im Optimalfall in Bereiche die interdisziplinäres Wissen benötigen, disruptives Potenzial bieten und multiple Bereiche betreffen. Zum Beispiel augmented / virtual Reality: Diese Technologien lassen sich nahezu mit allem kombinieren und überall einsetzen.
Ich glaube die nächsten „Big 5“ sind Next Level Computing Systeme, 3D- & 4D-Druck, Robotics, Next Level Energy Systeme und Künstliche Intelligenz. (Was künstliche Intelligenz ist, erfährst du hier)
Es ist, wie sowieso immer, alles eine Frage der Allokation. In diesem Falle allerdings konkret der Human Ressources, da jeder Mensch der an „falschen“ bzw. „negativen“ Technologien arbeitet, dort weg- und zur Entwicklung
Wie siehst du das ganze?
Exzerpt. Dieses zungenbrecherpotentialbietende Wort beschreibt nichts anderes als eine systematische schriftliche Reflexion zu einem Buch. (Oder einem sehr langen / komplexen Artikel)
Für mich war exzerptieren so etwas wie eine kleine pesönliche Disruption – ein extrem hilfreicher AHA! Moment. Denn mit Exzerpten vertieft man sein Wissen, rekapituliert es und speichert es dank aufschreiben besser. Aber eins nach dem anderen.
Ich exzerptiere dabei nicht jedes Buch. Vor allem Bücher, die mich in neue Themengebiete bringen oder in bekannten Gebieten sehr tief gehen, eignen sich meiner Erfahrung nach am besten.
Wie alle Sachen im Leben bringen natürlich auch Exzerpte gewisse Vor- und Nachteile mit sich. Die meiner Erfahrung nach deutlichsten:
Vorteile:
Nachteile:
Ob das Arbeiten mit Exzerpten für dich geeignet ist, findest du nur durchs Tun heraus. Mein Tipp: Mache Exzerpte für drei Bücher und schau dir dann an, wie es für dich funktioniert.
Ich habe im Laufe der Zeit für mich festgestellt, dass die meisten Designs da draußen nicht optimal für mich sind. Ich markiere und hebe viel in Texten hervor, mache mir Notizen zu Personen und Themen, die ich gezielt weiter recherchieren möchte und versehe das Ganze mit bunten Klebezetteln, so dass ich das alles schneller finde. Außerdem nutze ich sehr gern Mind Maps, um meine Gedanken zu Papier zu bringen.
Diese Kombination hat es für mich notwendig gemacht, mir ein eigenes Exzerptdesign anzulegen, da alle anderen zu sperrig für mich waren.
Bedrucke dabei nach Möglichkeit nur einseitig, denn auf der Rückseite haben so große Mind Maps oder freie Ergänzungen zu deinen Kapitelanmerkungen Platz.
Ich persönlich nutze dabei mein eigens entwickeltes, welches du hier kostenlos herunterladen kannst.
Sehr zu empfehlen sind aber auch die Exzerptvorlagen von David Seah, mit denen ich angefangen habe.
Was mir weiterhin sehr beim Lesen und Verstehen hilft:
Mal kleinere, mal dünnere, bunt für Reihenfolge und Gewichtung.
Und dann gibt es als Vorbereitung auf ein Buch auch noch Blinkist.
Blinkist ist eine App, welche Kurzzusammenfassungen von Büchern bietet. Neben Rezensionen und Berichten zu einem Buch oft ein guter Startpunkt.
Speed Reading
Ich lasse das Buch bzw. dessen Inhalt gern Eins mit mir werden und bin kein Fan von Lese-Fast-Food.
Einband als Spickzettel
Diese von Tim Ferriss genutzte Methode sagt mir persönlich nicht zu.
Vielleicht dir aber schon probier sie aus 🙂
Exzerpte helfen beim Verinnerlichen, Auseinandersetzen mit dem Inhalt eines Buches sehr. Dafür dauert es ein wenig bis man sich daran gewöhnt und es kostet mehr Zeit es konsequent anzuwenden. Allerdings kommst du so wesentlich schneller in ein bereits gelesenes Buch und seine Inhalte hinein, wenn du dir das Exzerpt zur Hand nimmst. Mein Tipp dazu: hefte die Exzerptseiten, nachdem du mit ihnen fertig bist, mit einer Büroklammer zusammen, falte sie auf eine Größe, die ins Buch passt und lege diese ganz vorn ins Buch.
Bücher sind nach wie vor einer der effektivsten Wege, zu lernen und zu erfahren. Und ich mache gern herausragende Dinge noch besser. (Sofern ich dazu etwas beisteuern kann)
Ich habe dir links eine kleine Infografik gebaut, welche du gern nutzen kannst. Bei mir hängt sie direkt neben dem Bett. Frohes Lesen!
Ich hoffe ich konnte dir ein paar neue Impulse geben, eine Frage am Schluss habe ich noch: Wie stehst du zu Exzerpten?